Blasenentzündungen (Zystitis) entstehen am häufigsten durch eine bakterielle Infektion.
Weitere Ursachen sind Tumore, Polypen und Blasensteine. Alkalischer Urin begünstigt Blasenentzündungen, deshalb ist die erste diatätische Maßnahme die Ernährung so zu gestalten, dass der Urin
saurer wird. Dazu sollte der Hund weitestgehend getreidefrei und mit Gemüse und Obstsorten, die wenig Oxalsäure enthalten, ernährt werden.
Das Gemüse kann eine Zeitlang gekocht verfüttert werden, da das Kochen den
Oxalsäurengehalt weiter reduziert. Vitamin C hilft die Bakterien zu bekämpfen und den Urin anzusäuern, sollte jedoch nur kurzfristig hochdosiert eingesetzt werden. Eine längere Ergänzung mit
synthetischem, hochdosiertem Vitamin C begünstigt die Bildung von Calcium-Oxalatsteinen. Nach Abklingen der Entzündung ist es sinnvoll, Kräuter, Obst und Gemüse, die Vitamin C- und
bioFlavonoidenreich sowie oxalsäurenarm sind, zu füttern. Hierzu eignen sich insbesondere Hagebutten, Äpfel, Mangos, Kohl, Paprika und Zucchini. Etwas extra Salz im Futter fördert den
Durst.
Kräuter, die bei Blasenentzündungen helfen, sind Petersilie, Klettenlabkraut, Alfalfa,
Wegerich, Eibisch und Maisbart. Zusätzlich hilft Preiselbeerextrakt, der verhindert, dass Bakterien an der Blasenwand haften. Eine Tinktur aus Uva Ursi wirkt antibakteriell, ist aber wenig
effektiv bei saurem Urin und sollte deswegen nur bei alkalischem Urin eingesetzt werden, bzw. nicht gleichzeitig mit Vitamin C oder Preiselbeersaft. Uva Ursi ist z. B. ein gutes Mittel für Hunde
mit Blasenentzündungen, die wegen Oxalatsteinen einen alkalischen Urin beibehalten müssen.
Synthetische Vitamin C-Präparate sowie Preiselbeersaft (oxalsäurehaltig) sollten nach
Abklingen der Entzündung wegen Gefahr der Oxalatsteinbildung nicht gegeben werden! TCM-Kräutermischungen können auch sehr effektiv bei Blasengries (z. B. Eurologist™) oder Blasensteine (z. B.
Lysium™) sein. Apfelessig kann zusätzlich bei allen Blasenproblemen in kleinen Mengen beigefüttert werden. Weitere sinnvolle Zusätze um die Blase zu unterstützen sind Lebertran (Vitamine A und
D), Coenzym Q10, Vitamin E und B-Vitamine.
Es ist wichtig, dass der Hund bei einer Blasenentzündung viel trinkt um zu verhindern,
dass Blasensteine gebildet werden und um zu gewährleisten, dass die Blase gut durchspült wird. Das Futter sollte mit Wasser verfüttert werden und der Hunde sollte stets frisches Trinkwasser zur
Verfügung haben. Wenn der Hund nicht genug trinkt, kann es helfen ihm ein paar Salzkörner auf die Zunge zu legen oder Brühe ins Wasser zu geben, um ihn zum Trinken zu animieren.
Struvitkristalle/-steine
Häufig führen Blasenentzündungen zur Bildung von Struvitsteinen. Bei
Struvitkristallbildung muss der Urin auch etwas angesäuert werden. Im Gegensatz zu einigen gängigen Informationen sollten Magnesium und Phosphor nicht reduziert werden, da eine solche Reduzierung
dazu führt, dass mehr Calcium ausgeschieden wird, was wiederum die Bildung von Calcium- Oxalatsteinen begünstigt.
Calcium-Oxalatsteine
Calcium-Oxalatsteine können in der Regel nur operativ entfernt werden, deshalb ist es
wichtig sie zu verhindern. Bei Calcium-Oxalatsteinen sollte kein zusätzliches Salz, keine synthetischen urinansäuernden Mittel (Vitamin C) und es sollte darauf geachtet werden, dass das Futter
oxalasäurenarm (Gemüse kochen) ist.